16 Mai Regelmäßig nichts ‚müssen’: Jede Jahreszeit eine Auszeit
Planen Sie alle paar Monate eine ‚unverplante Zeit’ – einen Urlaub – denn Untersuchungen zeigen, dass der Erholungseffekt im Regelfall nur 2 Monate anhält. Doch auch auf die Urlaubslänge kommt es an.
„Schön aber zu kurz“, das ist wohl die häufigste Antwort auf die Frage, wie denn der Urlaub gewesen sei. Drei Wochen sollen es mindestens sein, sagt eine alte Hausregel. Stimmt nicht ganz, sagt die aktuelle Forschung.
Bis zum achten Tag steigt der Erholungseffekt im Urlaub kontinuierlich an und bleibt dann konstant. Bei zwei Wochen Urlaub können wir demnach eine Woche maximale Erholung genießen. Die Drei-Wochen-Regel ist also nicht zwingend. Doch zumindest einmal im Jahr sollte man sich einen zweiwöchigen oder längeren Urlaub gönnen. Der Erholungseffekt hält dann ungefähr acht Wochen. Gönnen wir uns alle drei Monate eine Auszeit, so erhalten wir ein optimales Maß an ausgeglichenen Wochen wischen den Urlauben.
„Urlaub“ leitet sich vom „Erlaub“ her und beschreibt die Erlaubnis seinen Dienst als Soldat eine Zeitlang auszusetzen. „Freizeit“ nennen wir die Zeit, die frei ist von Arbeit. In unserer Sprache ist dies also die Zeit, in der wir keinen Verpflichtungen unterworfen sind. Die alten Römer dachten das andersherum: „Otium“ war die Muße, „Negotium“, die Nicht-Muße, also die Zeit der Pflichterfüllung. „Muße“ existiert auch in unserem Sprachgebrauch. Doch wann haben wir tatsächlich in unserem Leben Zeit, in der wir nichts müssen – auch nichts Privates oder nebenher zu Erledigendes?
Wir schlagen vor, beides aufzugreifen: die Idee der unverplanten Zeit und die Rückschlüße aus den Forschungsergebnissen, nach denen wir alle paar Monate Auszeit brauchen. Kurz gefasst wünschen wir Ihnen: in jeder Jahreszeit eine Mußezeit!
Mag. Andreas Kremla